Oktober 2023 // Der Wüstenjunge

und die verborgene Quelle

Julia Netzmacher, Neufeld Verlag, gebunden, Fr. 22.40

Was mit einer spontanen Gutenachtgeschichte begann, wurde zu einer wunderschönen und ermutigenden Geschichte, nicht nur für Erwachsene. Die zeitlose Erzählung entführt den Leser in die Einsamkeit der Wüste. In einer kleinen Hütte lebt der Wüstenjunge, immer darauf bedacht, keine der vorbeiziehenden Karawanen zu verpassen, bei denen er das lebensspendende Wasser erbetteln kann. Sein Leben besteht aus Warten und Hoffen, aus Sehnen und Wünschen. Er träumt vom Meer und der Stadt der tausend Brunnen, wo es immer genug Wasser gibt. Gerne würde er dort leben, er hat sich auch schon einige Male auf den Weg gemacht, ist aber immer kläglich gescheitert und wieder in seiner Hütte gelandet. 

Eines Tages begegnet dem Jungen ein Hirte mit seinen Schafen. Der Hirte erzählt dem Jungen von einer verborgenen Quelle ganz in seiner Nähe und bietet dem Jungen an, ihm die Quelle zu zeigen. Der Junge entdeckt mit Hilfe des Hirten nicht nur die Quelle, sondern er lernt dabei noch ganz viel über sich und das Leben. Er erfährt, dass er geliebt und gesehen ist, dass jemand seinen Namen kennt und er nie wirklich allein ist. Zum ersten Mal erfährt der Junge Wertschätzung und ein echtes Gegenüber, was sein Leben grundlegend verändert. Geduldig geht der Hirte auf den Jungen ein, lehrt ihn das Vertrauen und beantwortet all seine Fragen. 

So einfach die Geschichte auch scheint, so birgt sie doch tiefe biblische Wahrheiten, die das Herz berühren und ermutigen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da es in seiner Schlichtheit jede Menge Schätze birgt. Es lädt dazu ein, dem Hirten voll und ganz zu vertrauen und in enger Verbundenheit mit ihm, den Herausforderungen des Lebens zu begegnen. Die Erzählung macht Mut, berührt zutiefst und klingt lange nach.

von Susanne Gut

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